Multiparametrische MRT der Prostata

Das Prostatakarzinom ist eine bösartige Tumorerkrankung des Mannes, die von der Vorsteherdrüse (Prostata) ausgeht. Jährlich erkranken schätzungsweise ca. 70.000 Männer neu an diesem Tumor, 12.000 versterben daran. Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmendem Alter. Die Erkrankung ist im Frühstadion symptomlos. Eine Behandlung mit Aussicht auf Heilung ist nur möglich, wenn der Tumor die Prostata noch nicht überschritten hat und keine Absiedelungen (Metastasen) in andere Organe vorliegen. Daher sollte die Krebsdiagnose möglichst früh in einem noch heilbaren Stadium gestellt werden.

Diese Untersuchung ist KEINE Kassenleistung, daher kann die Untersuchung nur als IGEL- oder Privatleistung erfolgen.

Prostatakrebsdiagnostik

Ein oft genutzter Laborparameter in der Prostatakrebsdiagnostik ist das prostataspezifische Antigen (PSA). Es ist spezifisch für die Prostata, allerdings nicht für ein Tumorleiden, sondern kann auch bei Entzündungen, gutartiger Prostatavergrößerung oder aber auch nach jeder mechanischen Beanspruchung im Beckenbereich, etwa durch Sport, erhöht sein.

Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien haben gezeigt, dass die multiparametrische MRT (mpMRT) die Primärdiagnostik signifikant verbessert.

Vorteile

In einer aktuellen Multicenterstudie (PROMIS-Studie) lag die Sensitivität der mpMRT, klinisch relevante Prostatatumore zu entdecken bei 93% und war der rein ultraschallgesteuerten Probenentnahme, die eine Sensitivität von 48% aufwies deutlich überlegen. Die mpMRT ermöglicht es, bereits kleine Tumore mit einer hohen Genauigkeit zu entdecken oder auszuschließen. Die gewonnenen Bilder können im nächsten Schritt auch benutzt werden, um zielgerichtet eine Probe aus einer auffälligen Stelle zu entnehmen. Zudem können Aussagen darüber getroffen werden, ob möglicherweise Lymphknoten im Becken oder das Beckenskelett befallen sind. Die nach hohen international anerkannten Qualitätsstandards durchgeführte, bei uns durch die Deutsche Röntgengesellschaft zertifizierte mpMRT ist eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Auswahl, Planung und Durchführung einer individuell bestmöglichen Therapie um die Überdiagnose und Überbehandlung nicht signifikanter Tumore, aber der auch die Unterdiagnose oder verschleppte Diagnose aggressiver Tumore zu verhindern.

Untersuchungsablauf

 

Um die Bilder zu erzeugen werden die Patienten in einem MRT-Gerät untersucht, welches ein starkes Magnetfeld erzeugt. Dieses erzeugt keine ionisierenden Strahlen (Röntgenstrahlen), daher könnte die Untersuchung nach heutigem Kenntnisstand ohne Gesundheitsgefährdung mehrfach durchgeführt werden. Um eine bestmögliche Bildqualität zu erreichen wird zu Beginn der Untersuchung ein Medikament gespritzt, welches die Darmtätigkeit reduziert (Buscopan). Als Nebenwirkung wird hierbei die Sehfähigkeit möglicherweise für einige Stunden eingeschränkt, daher sollten die Patienten anschließend nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen und öffentliche Verkehrsmittel benutzen bzw. die Praxis mit einer begleitenden Person verlassen. Während der Untersuchung wird ein Kontrastmittel in eine Armvene gespritzt. Es enthält kein Jod und ist für Nierengesunde gut verträglich. Die Untersuchung dauert ca. 40 Minuten.

Quellen

(1): https://de.wikipedia.org/wiki/Prostatakrebs abgerufen am 22.07.2020

(2): Schlemmer H-P: Multiparametrische Prostata-MRT: Vorzüge und Grenzen. Dtsch Arztebl 2018; 115(47): [4]; DOI: 10.3238/PersOnko.2018.11.23.01

(3): Brown LC, Ahmed HU, Faria R, et al. Multiparametric MRI to improve detection of prostate cancer compared with transrectal ultrasound-guided prostate biopsy alone: the PROMIS study. Health Technol Assess. 2018;22(39):1-176. doi:10.3310/hta22390

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